Rabenvögel
In der Schweiz kommen folgende Arten aus der Gruppe der Rabenvögel vor: Eichelhäher, Elster, Tannenhäher, Alpendohle, Alpenkrähe, Dohle, Saatkrähe, Aaskrähe (mit den beiden Unterarten Rabenkrähe und Nebelkrähe [kommt in der Nordschweiz sehr selten vor) sowie Kolkrabe.
Bei uns sind die Rabenkrähen, Saatkrähen, Elstern und Eichelhäher vom 1. August bis am 15. Februar jagdbar. Für Rabenkrähen, die in Schwärmen auftreten, gilt auf schadengefährdeten landwirtschaftlichen Kulturen keine Schonzeit.
Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen durch Rabenvögel sind in erster Linie auf Raben-, Nebel- und Saatkrähen zurückzuführen. Eichelhäher, Elster, Dohle und Kolkrabe verursachen dagegen nur ausnahmsweise Schäden. Tannenhäher, Alpendohle und Alpenkrähe nutzen das landwirtschaftliche Kulturland kaum.
Untersuchungen in der Schweiz haben gezeigt, dass die Nahrungszusammensetzung der Rabenkrähe mit der Art der Bewirtschaftung zusammenhängt. Je nach Region, Saison und Nahrungsangebot ist der
Anteil an pflanzlicher und tierischer Nahrung unterschiedlich. In Gebieten mit intensiv betriebener Landwirtschaft nehmen Rabenkrähen vor allem pflanzliche, in extensiv bewirtschafteten Gebieten
vorwiegend tierische Nahrung auf. Für die Aufzucht der Jungen ist aber der Bedarf an tierischer, proteinreicher Nahrung hoch. Brutvögel bevorzugen daher extensiv bewirtschafitete Gebiete, welche
reicher an Kleinsäugern und Insekten sind.
Rabenkrähen, die zum Brüten noch zu jung sind, die keinen Brutpartner oder kein Territorium gefunden haben, schliessen sich zu Nichtbrüterschwärmen zusammen. Der Anteil an Brutvögeln und Nichtbrütern kann je nach Region stark variieren. Die Schwärme finden sich gerne in Gegenden mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung und wenig Strukturen ein. Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen werden meist von diesen Schwarmvögeln verursacht. Rückfragen bei Bauern haben ergeben, dass Schäden hauptsächlich dann auftreten, wenn verschiedene nachteilige Faktoren wie späte Aussaat und schlechte Witterung zusammenwirken. Betroffen sind vor allem Mais-, Gemüse- und Getreidefelder. Die Schadenshöhe hängt davon ab, wie lange Saatgut und Schösslinge benötigen, um zu keimen und über eine kritische Höhe (beim Mais 10 bis 15 cm) hinauszuwachsen. Die Brutvögel richten zur Brutzeit hingegen keine oder kaum messbare Schäden an.
Rabenvögel im Überblick |
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AlpendohlePyrrhocorax graculus
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AlpenkrähePyrrhocorax pyrrhocorax |
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DohleCorvus monedula |
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Eichelhäher
Garrulus glandarius |
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ElsterPica pica |
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KolkrabeCorvus corax |
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RabenkräheCorvus corone |
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SaatkräheCorvus frugilegus |
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TannenhäherNucifraga caryocatactes |
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Quelle: | Vogelwarte Sempach |
> Aarg. Jagdgesetz (SAR 933.200)
> Aarg. Jagdverordnung (SAR 933.211)
> Schonzeittabelle (PDF, 1 Seite, 15 KB)
> Jährliche Kantonale Jagdstatistik
> Rabenkrähen setzen Aargauer Gemüseproduzenten zu
> Vermeidung Krähenschäden (Sektion Jagd und Fischerei)
> Krähenjagd (Sektion Jagd und Fischerei)
> Saatkrähen im Aargau (Umwelt Aargau, Nov. 2012)
> Krähenschäden im Kanton Bern (Schweiz. Hochschule für Landwirtschaft)
> Aargauer Vogelschützer relativieren [Regionaljournal AG/SO, 3.3.2016]
> Krähen abschiessen: Haben die Naturschützer einen Vogel? [az, 3.3.2016]
> Kampf den Krähen: Der Aargau greift zur Flinte [Regionaljournal AG/SO, 1.3.2016]
> Jetzt geht es den Vögeln an den Kragen [Tele M1, 1.3.2016]
> Krähenplage: «Kraah, kraah» lärmt es beim Bahnhof in Muri [az, 6.11.2015]
> Raben kooperieren mit Freunden [az, 9.10.2015]
> Die WWF-Naturschützerin, die Krähen hasst [az, 9.7.2015]
> Freche Krähen stellen Städter auf die Probe [az, 10.6.2015]
> Der Rabe ist des Städters Wolf [az, 9.6.2015]