Feldhase

 

 

Feldhasen sind in ganz Europa verbreitet und dehnen sich weiterhin nach Osten aus. In der Schweiz leiden die Feldhasen heutzutage jedoch unter der Intensivierung der Landwirtschaft (Einsatz von chemischen Mitteln) und Verschwinden ihrer Lebensräume wie z.B. Hecken und Brachland.

 

Feldhasen sind äusserst flinke Tiere und vermögen ihren zahlreichen Feinden oft ein Schnippchen zu schlagen. Mit ihrem muskulösen Körperbau können sie mehrere Meter weite Sprünge vollführen und Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70km/h erreichen. Ihre Sprungkraft kann man nicht nur auf der Flucht vor Räubern beobachten, sondern auch während der Paarungszeit: Dann liefern sich rivalisierende Männchen (Rammler) stundenlange Kämpfe um die Weibchen.

 

Die Nahrung der Feldhasen ist vorwiegend pflanzlich und eher karg. Um die wenigen Nährstoffe besser auszunutzen, fressen die Hasen ihren feuchtweichen Kot nochmals. Der zweite Kot besteht dann aus kleinen, runden Bällchen und wird nicht mehr gefressen. Im Winter ernähren sich die Hasen vor allem aus Zweigen von kleinen Sträuchern.

 

Die jungen Hasen kommen im Frühjahr zur Welt und haben schon von Geburt an die Augen offen und ein dichtes Fell. Sie werden einmal täglich am Abend gestillt und verstecken sich danach getrennt im Gras. In ihrer Jugend sind die Feldhasen von vielen Krankheiten und Feinden bedroht. Krankheiten sind auch der Grund, weshalb die Zucht in Menschenobhut schwierig ist.

 

Wo sich im Aargau noch bis Ende der 70er-Jahre Hunderte von Feldhasen tummelten, ist heute gebietsweise kaum mehr ein Langohr anzutreffen. Dies macht die Bestandeszählung 2010 deutlich, wonach in 50 von 219 Jagdrevieren kein einziger Hase mehr gesichtet wurde. Intensive Landwirtschaft, Lebensraumzerschneidung und zahlreiche Beutegreifer machen dem Hasen das Leben schwer.

 

Bereits zum fünften Mal seit 2001 haben die Aargauer Jäger in diesem Frühjahr die Feldhasen im Kulturland flächendeckend gezählt. Insgesamt wurden 1544 Hasen erfasst, bei der letzten Zählung vor zwei Jahren waren es 1948, zu Beginn der systematischen Erhebungen im Jahr 2001 noch 3009 Stück.

 

Auch die bezirksweise Auswertung macht den Rückgang des Feldhasen deutlich: Im Bezirk Lenzburg sank der Bestand von 2001 bis 2010 um 90 %, im Bezirk Bremgarten um 81 %, im Bezirk Zofingen um 61 % und in den Bezirken Aarau, Baden, Muri und Rheinfelden um über 50 %. Einzig im Bezirk Brugg konnte sich der Hasenbestand einigermassen halten: Seit 2001 ging er zwar auch um 31 % zurück, gegenüber dem Vorjahr stieg er aber um 12 %.

 

Weiterer Indikator für die Bestandesentwicklung ist die Anzahl Feldhasen pro 100 Hektaren Feldfläche. Diese Zahl sank im Aargau von 3,8 (2001) über 3,3 (2003), 3,2 (2005) und 2,6 (2008) auf neu 2,0 im Frühjahr 2010. Sie liegt damit unter dem schweizerischen Mittel von 2,7 Feldhasen pro 100 Hektaren (2009), das auch deutlich tiefer ausfiel als in den Vorjahren.

 

Meister Lampe, wie er auch genannt wird, fährt ins Lager (Ruhestätte auf be­wachsenem Boden), schnellt aus der Sasse (auf unbewachsenem Boden ge­scharrtes Lager), schlägt Haken, macht Widergänge (auf der Hinspur zurück­laufen), nimmt den Absprang (verlässt Spur durch grossen Sprung), rutscht, hoppelt, geht flüchtig (verschieden schnelle Fortbewegungsarten), macht den Kegel (aufrecht sitzen), hinterlässt eine Spur, rinnt (schwimmen) durchs Wasser, rückt zur Äsung aus (am Abend aufs Feld gehen zur Nahrungssuche) und wie­der zu Holz (in den Wald zurückgehen). Man spricht von der Rammelzeit (Paa­rungszeit), vom Setzen (Gebären) und Besatz (sämtliche Hasen eines Reviers).

 

Gemäss dem Aargauer Umweltdepartement sind in erster Linie die «intensive Landwirtschaft, die Lebensraumzerschneidung und zahlreiche Beutegreifer» für die Dezimierung des Feldhasenbestandes verantwortlich. Das Wildtiermanagement stehe hier vor einer grossen Herausforderung, sagt der Leiter der Sektion Jagd und Fischerei, René Urs Altermatt. Und er betont: «Der Feldhase muss gezielter als bisher gefördert werden, sonst droht er auszusterben.»

 

Feldhasenbestand im Aargau und unserem Revier weiter rückläufig

Die Aargauischen Jagdgesellschaften haben im Frühjahr 2010 nach 2001, 2003, 2005 und 2008 zum fünften Mal den Feldhasenbestand erfasst. Das Resultat der diesjährigen Scheinwerfertaxation ist einmal mehr ernüchternd. Die Anzahl der beobachteten Feldhasen ist seit der ersten Zählung im Jahr 2001 von 3'009 auf 1'544 Tiere gesunken. In 50 Jagdrevieren  das sind doppelt so viele wie im 2008  konnten gar keine Hasen mehr gezählt werden. Im Bezirk Lenzburg sank der Bestand von 2001 bis 2010 um 90 Prozent, im Bezirk Bremgarten um 81 Prozent, im Bezirk Zofingen um 61 Prozent und in den Bezirken Aarau, Baden, Muri und Rheinfelden um über 50 Prozent. Weiterer Indikator für den Bestandesrückgang ist die Anzahl Feldhasen pro 100 Hektaren Feldfläche. Diese Zahl sank im Aargau von 3,8 (2001) über 3,3 (2003), 3,2 (2005) und 2,6 (2008) auf neu 2,0 im Frühjahr 2010. Sie liegt damit unter dem schweizerischen Mittel von 2,7 Feldhasen pro 100 Hektaren (2009). Intensive Landwirtschaft, Lebensraumzerschneidung und zahlreiche Beutegreifer machen dem Hasen das Leben schwer. Hier steht das Wildtiermanagement vor einer grossen Herausforderung. „Der Feldhase muss gezielter als bisher gefördert werden, sonst droht er auszusterben“, stellt René Urs Altermatt fest.