Juli

Im Monat Juli fängt für ein paar wenige Wildtiere die Liebeszeit an.


Besonders an den Tieren, die sich im Juli und August paaren, ist sicherlich die Eiruhe.
Diese Eiruhe oder Vortragezeit genannte monatelange Unterbrechung der Entwicklung des Embryos verlängert die Tragzeit dieser Wildarten, damit die Aufzucht der Jungtiere in der klimatischen günstigen Jahreszeit, den Frühling, fällt.

 

Unter diese Tiere fallen Rehwild, Dachs, Marder und Hermelin.

 

Erstaunliches Phänomen

Beim Reh findet die Paarungszeit, Brunft, von Juli bis August statt, die Kitze kommen dann im darauf folgenden vegetationsreichen Frühjahr im Mai und Juni zur Welt. 
Damit beträgt die Tragzeit beim Reh rund neuneinhalb Monate.

 

Tatsächlich nistet sich die befruchtete Eizelle aber nicht gleich nach der Paarung in die Gebärmutterschleimhaut ein, sondern teilt sich nur bis zu einem bestimmten Stadium und ruht dann frei. Erst nach Einnistung in die Gebärmutterwand beginnt die eigentliche embryonale Entwicklung im Dezember, so dass die Jungtiere, in einer günstigen Jahreszeit geboren werden.


Auch beim Dachs kennen wir eine Eiruhe. Junge Fähen werden erstmalig in Juli/August gedeckt, während ältere meistens nach dem Werfen gedeckt werden.
Die echte Tragzeit bei der Dachsfähe ohne Eiruhe beträgt zirka 45 Tage.

 

Auch die zur Familie der echten Marder gehörende Stein- und Baummarder und der zu Stinkmardern gehörende Hermelin setzen diesen Trick ein, um den Nachwuchs im wärmere und sichere Monate zu verlegen.